Zur Erinnerung: Vor rund zehn Jahren zog sich der Designer Henrik Fisker von Aston Martin zurück und begann, seine eigene Autofirma auf die Räder zu stellen. Der Karma war vom Design natürlich ein großer Wurf, konnte technisch aber nicht wirklich überzeugen. Schließlich sorgte vor allem ein Zweiliter-Opelmotor als großzügig dimensionierter Range Extender für die nötige Fortbewegung. Außerdem war der Wagen zu groß, zu schwer und alles in allem der Zeit ein wenig hinterher, da alle Formen der alternativen Antriebe immer beliebter wurden. Egal ob Hybrid, Plug-in-Hybrid oder reiner E-Antrieb – nur eben nicht die Variante mit dem Benziner als Onboard-Ladeeinrichtung.

Jetzt ist aber alles anders. Fisker läuft nach der Pleite nun unter chinesischer Führung und die zweite Eigenentwicklung namens EMotion zeigt schon an seinem Namen, mit welcher Energie er angetrieben wird. Rein auf Ampere zu setzen, ist in einer Zeit, wo internationale Großkonzerne auf der Consumer Electronic Show (CES) in Las Vegas ihre neuesten Modelle zeigen, natürlich viel zu wenig, um noch aufzufallen. Daher setzt man bei Fisker auf eine völlig neue Batterietechnik mit atemberaubenden Eckdaten. Bis zu 700 Kilometer Reichweite sollen möglich sein. Und als Krönung sollen allein die Solarzellen auf dem Autodach die Stromaufnahme derart beschleunigen, dass nach nur neun Minuten bereits ausreichend Saft in den Batterien wartet, um 160 Kilometer weit zu kommen.

Um dieses Ziel zu erreichen, gründete Herr Fisker sogar extra eine eigene Firma namens Nanotech, die diese revolutionäre Zusammensetzung entwickelte. Wie diese aber genau aussieht, bleibt natürlich ein Geheimnis. Klarer als eine Glasfaserleitung hingegen ist der Preis, denn den EMotion gibt es bereits seit Mitte 2017 zu bestellen. Für rund 116.000 Euro ist der elegante Viertürer zu haben, der dank großzügigen Einsatzes von Aluminium und Kohlefaser-Verbundwerkstoffen auch leicht genug ist, um eine Höchstgeschwindigkeit von 259 km/h zu erreichen.

© FISKER

Fisker wäre aber nicht Fisker, wäre der Wagen rein optisch einfach nur ein weiteres E-Mobil. Neben der grundsätzlich spannenden Form gesellt sich ein besonders knackig gezeichneter Hintern und Flügeltüren, die gegenläufig öffnen. Das heißt: Die Fondtüren sind hinten angeschlagen, was das Entern der Rücksitzbank deutlich erleichtern soll. Und die Seitenfenster lassen sich auf Knopfdruck abdunkeln.

Natürlich ist der EMotion erst der Anfang. Bereits jetzt wird eifrig getwittert über den großflächigeren Einsatz der neuen Nanotech-Akkus. Zum Beispiel im beliebten Massenmarkt, sprich in Autos, die nicht mehr als 40.000 Euro kosten sollen. Richtig, genau in dem Segment also, in dem Tesla mit dem Model 3 so gerne punkten möchte, seinen „Rettungswagen“, an dem alle Hoffnungen und Investitionen der Anleger hängen, aber einfach nicht auf die Reihe kriegt. Nähere Details über den Massen-Fisker sind derzeit aber noch nicht bekannt.

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