Erst ab dem dritten Quartal beginnen die Mannen im McLaren-Werk in Surrey das neue Hypercar namens Senna von Hand zu bauen. Und dabei war der Rennwagen mit Straßenzulassung schon ausverkauft, und der Kauftpreis von rund 750.000 Euro ohne Steuern flugs überwiesen, bevor die britische Sportwagenschmiede auch nur die ersten Bilder veröffentlicht hatte.

Senna also. Ayrton, der dreifache Formel-1-Weltmeister auf McLaren-Honda. Ein großer Name für ein großartiges Auto. Der Senna ist Teil der „Ultimate Series“ der Engländer und wurde für den Straßenverkehr zugelassen, aber nicht für den Straßenverkehr designiert.

Das bedeutet: Das Chassis und alle Karosserieteile sind aus Kohlefaser gefertigt, weshalb der Senna mit nur 1198 Kilogramm der leichteste straßenzugelassene McLaren seit dem legendären F1 ist. Mit einer maximalen Leistung von 800 PS wirft er ein Leistungsgewicht von 668 PS pro Tonne in die Waagschale. Ganz nebenbei liefert der 4-Liter-Doppel-Turbo-V8 in Mittellage ein maximales Drehmoment von 800 Newtonmetern. Ein Doppelkupplungsgetriebe mit 7-Gang-Schaltung sorgt für die Kraftübertragung auf die Hinterräder. Die adaptiven Dämpfer werden vom Fahrer über die Steuerung auf der Mittelkonsole eingestellt, um den Komfort-, Sport- oder Track-Modus zu wählen.

Die vom großen Ahnen McLaren F1 inspirierten Dihedral-Türen klappen nach vorne und oben und öffnen sich mit einem Teil des Daches, um merklich niedrige Schweller freizulegen, damit Fahrer oder Passagiere das Cockpit leicht besteigen oder verlassen können, selbst wenn sie einen Helm und einen Rennanzug tragen. Passend: Einziger Stauraum ist der hinter den beiden Sitzen, wo gerade genug Platz für zwei Helme und Rennanzüge ist.

Sowohl die Türoberseite (eigentlich Teil des Daches) als auch die untere Hälfte der Türe können mit Glas als Alternative zu den standardmäßigen Kohlefaserpaneelen ausgeführt werden. Die Auslösemechanismen für die Türen und die Fensterschalter sind neben dem Startknopf in einer Kohlefaser-Konsole oberhalb vom Kopf des Fahrers angeordnet. Dort lässt sich auch der Rennmodus aktivieren.

Wer will, kann es sich im kargen und motosportfokussierten Cockpit mit Alcantara oder Leder auf Sitzen, Armaturenbretter und Seitenairbags ein bisschen wohnlicher gestalten, aber es bleibt dennoch spartanisch. Das Fehlen anderer Innenverkleidungen spart Gewicht und offenbart die Konstruktion der Türen. Sogar die Gasdruckfedern werden so freigelegt. Das Drei-Speichen-Lenkrad ist frei von Knöpfen und Schaltern. Alle Informationen, die der Fahrer benötigt, stammen aus dem hochauflösenden Display und dem zentralen Infotainment-Bildschirm.

No-Nonsense ist auch oberste Prämisse, wenn es um den Fahrbahnkontakt geht: Das Bremssystem verwendet Carbon-Keramikscheiben und nur ein Radtyp ist verfügbar: ein ultraleichtes Leichtmetallrad mit einem vom Rennsport inspirierten Zentralverriegelungssystem, auf die ein Pirelli-Pneu aufgezogen wird.