Der 5er GT – sagen wir es einmal so – hat in Europa polarisiert, während China und USA den coupéartigen Reisebegleiter mit offenen Armen willkommen geheißen haben. Im zweiten Anlauf heißt die Limousine mit dem Plus an Platz 6er GT – und wird mit ihrer stimmigen Optik viele einstige Kritiker versöhnen. Mit einer im Vergleich zum Vorgängermodell um 87 auf 5091 Millimeter gewachsenen Außenlänge, einer unveränderten Breite von 1902 Millimetern und einer um 21 auf 1538 Millimeter reduzierten Höhe spielt es neue Proportionen. Am grundsätzlichen Konzept der Großraumlimousine halten die bayern fest und positionieren sie sogar eine Nummer höher.

Dennoch spielt die Musik im luftigen Innenraum, auf dessen Rückbank es sich wahrlich aushalten lässt – dafür bürgen 3,7 Meter Radtstand. Zentrales Element des Multimediasystems ist der Touch-Controller auf der Mittelkonsole und das 10,25-Zoll-Display, das jetzt als freistehender Monitor gestaltet ist und als Touchscreen genutzt werden kann. Außerdem wird die neue Head-up-Display-Generation mit einer um 70 Prozent vergrößerten Projektionsfläche angeboten. Wie schon der 7er und der 5er können die Funktionen des 6er GT mit dem Controller, über den Screen, per Spracheingabe oder Gestensteuerung bedient werden.

Serienmäßig wird die einteilige Heckklappe elektrisch geöffnet und geschlossen. Mit 610 Litern fällt das Gepäckraumvolumen um 110 Liter größer aus als beim Vorgängermodell. Die Ladekante wurde um mehr als fünf Zentimeter abgesenkt und liegt nun auf einer Höhe mit dem Gepäckraumboden. Das Umklappen der im Verhältnis 40:20:40 teilbaren Fondsitzlehne kann mittels elektrischer Fernentriegelung per Tastendruck vom Kofferraum aus aktiviert werden. Der Stauraum wächst damit auf bis zu 1800 Liter – 100 mehr als beim Vorgänger. Die zweiteilige Gepäckraumabdeckung kann in einem Staufach unterhalb des Laderaumbodens abgelegt werden.

Um den bei diesem Ambiente gebotenen Komfort kümmern sich serienmäßig eine Luftfederung an der Hinterachse mit automatischer Niveauregulierung, optional wird auch die vordere aufgepumpt. Ein zusätzliches Plus an Sportlichkeit bewirkt die Option „Executive Drive“, die darüber hinaus auch eine aktive Wankstabilisierung beinhaltet und in Kombination mit der Allradlenkung angeboten wird. Alle optionalen Fahrwerkssysteme sind jetzt auch in Verbindung mit xDrive erhältlich. Im Vergleich zum Vorgängermodell hat der 6er GT durchschnittlich rund 150 Kilogramm abgespeckt.

Wir haben eine Runde mit dem flüsterleisen Sechszylinder-Benziner mit 340 PS gedreht, der zum entspannten Auftritt passt. Er und die beiden Sechzylinder-Diesel (265/320 PS) sind mit Allrad kombinierbar. Den Schuhlöffel in die Welt des 6er GT bildet der 2 Liter große Vierzylinder-Turbobenziner im 630i Gran Turismo mit 258 PS. Allesamt sind die Motoren serienmäßig mit einer Acht-Gang-Automatik verbandelt.

Die Fahrerassistenzsysteme nutzen die serienmäßige Stereokamera sowie optional auch Radar- und Ultraschallsensoren zur Überwachung des Umfelds. Die Serienausstattung umfasst die Auffahr- und Personenwarnung mit City-Bremsfunktion, optional ist der weiterentwickelte, zwischen 0 und 210 km/h nutzbare Abstandstempomat mit Stop & Go-Funktion erhältlich.

Der im gleichen Geschwindigkeitsbereich nutzbare Lenk- und Spurführungsassistent orientiert sich an Fahrbahnmarkierungen und an vorausfahrenden Fahrzeugen und unterstützt den Fahrer bei der Spurführung. Auch die Spurverlassens- und die Spurwechselwarnung sowie die Seitenkollisionswarnung und die Ausweichhilfe unterstützen durch korrigierende Lenkeingriffe. Die Querverkehrs-, die Vorfahrts-, die Kreuzungs- und die Falschfahrwarnung tragen dazu bei, potenziell gefährliche Situationen zu vermeiden. Darüber hinaus beherrscht der 6er GT auch das ferngesteuerte Parken.