Das aktuelle Modell der S-Klasse ist der erfolgreichste Luxusliner im Topsegment. Dementsprechend hoch ist der Erfolgsdruck für die aktuelle Modellüberarbeitung. Zielsetzungen: erstens, gegenüber der E-Klasse den Vorsprung in Bezug auf das autonome Fahren/Assistenzsysteme wieder herzustellen. Zweitens der neue Reihensechszylinder und drittens, das Auto zu einer Wellness-Oase auszubauen. Beim Design gibt es lediglich leichte Retuschen (Kühlergrill, Stoßfänger etc.)

Das Fahrerlebnis ist dank des Hightech-Einsatzes faszinierend. Die aktive Abstandsregelung Distronic kann beim automatisierten Fahren auf Kartenmaterial zugreifen, um die Geschwindigkeit bei Kurven etc. zu adaptieren. Das funktioniert - und wie.

Mit der Vernetzung der Assistenzsysteme wird man die neue S-Klasse in einem höheren Maß autonom erfahren. Das System "Intelligent Drive" etwa kann bei Ausweichmanövern lediglich mit einem Lenkimpuls des Fahrers das Ausweichen unterstützen und das Fahrzeug stabilisieren. Bei einem gefährlichen Querverkehr (z. B. ein anderer Autofahrer übersieht den Nachrang) kann das System sogar bis 50 km/h Unfälle vermeiden. Im ersten Test - mit Dummys - klappt das hervorragend.

Apropos Vernetzung: Mercedes vereint verschiedene Komfortsysteme in einer sogenannten Energizing-Komfortsteuerung. Von der Beduftungs- bis zur Massagefunktion wird alles aufeinander abgestimmt und das Ambiente je nach Lust und Laune verändert. Wie in einer privaten Wellness-Oase.

Skeptiker beim Thema Reihensechszylinder können außerdem beruhigt sein: Der neue mit einem 48-Volt-Bordnetz und elektrischen Nebenaggregaten etc. unterstützte Benziner läuft wie am Schnürchen. Feine Gasannahme, keine Turbo-Unpässlichkeiten - top (mit 435 PS, ab Herbst, der R6 ersetzt den V8 im S 500). Der Hammer ist der 612-PS-AMG-V8. Kein anderes Auto bringt den 100er-Sprint in 3,5 Sekunden so sanft auf den Punkt.