Audi und die Elektromobilität – das ist eine spannende Art der Hassliebe. Lange Zeit war man schlicht dagegen, weil man den Diesel als das vorerst bessere Antriebskonzept hielt. Nachdem sich das aber ziemlich eindeutig erledigt hat, ging es mit den E-tron-Modellen Schritt für Schritt langsam los. Und nach Plug-in-Hybrid-Varianten von A3 bis hin zu Q7 folgt nun endlich der lang ersehnte große Schritt für die Ingolstädter: das erste vollelektrische Modell, und es heißt – richtig, E-tron.

Die Eckdaten klingen schon einmal vielversprechend. Basierend auf einer Alukarosserie mit einem Luftwiderstandsbeiwert von 0,25, ist der E-Audi eine ausgewachsene Mischung aus SUV, Avant und Coupé von knapp fünf Metern Länge. Er verfügt über drei Elektromotoren, wobei einer die Vorderachse antreibt und zwei jeweils die hinteren Räder bedienen. Das ergibt somit automatisch Allradantrieb, und zusammen erzeugen die Aggregate 320 kW, kurzzeitig sogar 370 kW. Das Drehmoment von mehr als 800 Newtonmetern sollte für alle alltäglichen Belange jedenfalls mehr als ausreichen.

Ein weiterer Vorteil dieser Bauweise: Da es keine Kardanwelle mehr benötigt, spart man sich den Kardantunnel und kann durch den so eingesparten Platz den Fahrgastraum noch geräumiger gestalten. Auch wenn über das Gewicht noch keine offiziellen Angaben gemacht wurden (wir rechnen mit knapp unter zwei Tonnen), spricht Audi von Fahrleistungen, die jedem Sportwagen zur Ehre gereichen würden: In nur 4,6 Sekunden soll der Sprint auf 100 km/h erledigt sein. Und auch die Höchstgeschwindigkeit von 210 km/h ist für ein Elektroauto allemal beachtenswert. Viel wichtiger natürlich: die Reichweite. Und da sprechen die Ingolstädter von mehr als 500 Kilometern. Natürlich handelt es sich hier um Laborwerte nach dem sehr humanen NEFZ-Zyklus. 300 Kilometer im realen Leben sollten aber auf jeden Fall möglich sein, und alles zusammen ist das schon eine ziemliche Ansage an Tesla.

Und genau die Jungs und Mädels aus dem sonnigen Kalifornien dürften auch das Vorbild für die Markteinführung gewesen sein. Denn selbst wenn der E-tron ab sofort bestellbar ist – der Marktstart ist erst Ende 2018. Allerdings kann man ihn bereits jetzt vorbestellen, sobald man ein entsprechendes Formular ausfüllt, 1000 Euro Anzahlung leistet und den Wunschhändler angibt. Eine ähnliche Vorgehensweise, wie sie Elon Musks Partie bei ihrem Model 3 durchzog, gleichwohl man Audi zu Gute halten muss, dass deren Plan schon mehr Hand und Fuß hat.

Und der erste, der davon begeistert war, ist in der IT-Welt kein Unbekannter: Florian Gschwandtner ist nicht nur der Eigner der Internetseite „Runtastic“. Von einem Wirtschaftsmagazin aufgrund des großen Erfolgs seiner Seite auch zum Mann des Jahres 2015 gewählt, hat Gschwandtner zudem ein Gespür für neue, zukunftsweisende Technologien: „Da ich aus dem technologischen und innovativen Bereich komme, ist Elektromobilität ein ganz wichtiges Thema“, erläutert er seine Beweggründe, als erster in Österreich einen E-tron zu reservieren. „Als ich ihn gesehen habe, war für mich ganz klar, den möchte ich haben. Ich freue mich schon auf die Kombination von moderner Technik und gänzlich neuem Design.“

Florian Gschwandtner, Gründer von Runtastic
Florian Gschwandtner, Gründer von Runtastic © Carlos Fernandez Laser

Worauf Herr Gschwandter spitzt, ist aber nicht nur die Anrtriebsart, sondern auch der futuristisch gestaltete Innenraum. Aufgrund des fehlenden Mitteltunnels wirkt es so, als ob die Mittelkonsole frei schweben würde und somit genug Platz für moderne Infotainmentlösungen bietet. So sind neben der Sprach- und Gestensteuerung vor allem die hochauflösenden OLED-Displays die spannendste Neuigkeit, da sie Inhalte großflächig und gestochen scharf darstellen können. „Mit dem E-tron erwarte ich mir einen Sprung im Design, Anzeige- und Bedienkonzept“, erzählt Gschwandtner weiter. „Genau das liefert er, und genau auf das habe ich gewartet.“