Wer auch weiterhin – wie im Jahr 2016 – die meistverkaufte Luxuslimousine der Welt sein will, darf nicht stehen bleiben. Zumal Ende des Jahres mit dem neuen Audi A8 ein starker Konkurrent in das Geschehen eingreifen wird. Die Rede ist natürlich von der Mercedes S-Klasse. Und das mit dem Facelift erledigen die Stuttgarter auf der Automesse in Shanghai. Nicht von ungefähr – ist doch China inzwischen einer der wichtigsten Märkte für das Flaggschiff, das es mittlerweile ins sechs verschiedenen Karosserievarianten zu kaufen gibt.

Aber um die Optik geht es in diesem Fall vorrangig nicht, vielmehr sind für die S-Klasse mehrere neue Motoren geplant: Und zwar die Rückkehr zum Reihensechszylinder sowohl als Diesel wie Benziner und ein neuer V8-Biturbo-Benzinmotor. Außerdem planen die Sterndeuter einen Plug-in-Hybrid mit rund 50 Kilometer elektrischer Reichweite. Gleichzeitig haben Technologien wie der integrierte Starter-Generator (ISG) auf 48-Volt-Basis und der elektrische Zusatzverdichter (eZV) ihre Weltpremiere.

Die S-Klasse wäre nicht die S-Klasse, hätte sie nicht auch beim autonomen Fahren so einiges dazugelernt. Abstands- und Lenk-Assistent sollen jetzt noch komfortabler arbeiten; die Geschwindigkeit wird nun in Kurven oder vor Kreuzungen automatisch angepasst. Im Stop-and-Go-Verkehr auf Autobahnen und autobahnähnlichen Straßen sind jetzt Stopps bis zu 30 Sekunden möglich, innerhalb derer die S-Klasse automatisch wieder anfährt und dem vorausfahrenden Verkehr folgt.

Hinzu kommen ein erheblich verbesserter Spurwechsel-Assistent: Jetzt genügt ein Antippen des Blinkers für das Einleiten des Spurwechsels. Innerhalb der nächsten zehn Sekunden wird dieser mit entsprechender Anzeige im Kombiinstrument durchgeführt, wenn ergänzend zum Fahrer die Sensorik keine Fahrzeuge im relevanten Sicherheitsbereich erkannt hat.

Der Nothalt-Assistent bremst das Fahrzeug während der Fahrt mit Aktivem Lenk-Assistenten kontrolliert bis zum Stillstand ab, wenn das System erkennt, dass der Fahrer dauerhaft nicht ins Fahrgeschehen eingreift.

Die Limousine hat durch verbesserte Kamera-und Radarsysteme das Verkehrsumfeld noch besser im Blick. Außerdem bezieht sie erstmals Karten- und Navigationsdaten in die Berechnung des Fahrverhaltens mit ein. So kann der Abstands-Assistent den Fahrer in einer Vielzahl von Situationen streckenbasiert unterstützen und die Geschwindigkeit komfortabel anpassen.

Der Remote Park-Assistent ermöglicht dem Fahrer, in Abhängigkeit von der jeweils geltenden Straßenverkehrsordnung, das Fahrzeug bei engen Parklücken oder Garagen via Smartphone von außen so zu rangieren, dass ein einfaches Ein- und Aussteigen möglich ist. Das Fahrzeug kann dabei vorwärts und rückwärts in Längs- und Querparklücken eingeparkt werden. Ausparken aus Querparklücken ist ebenfalls möglich, z.B. falls das Fahrzeug nach Rückkehr des Fahrers zugeparkt wurde. Im Explore-Modus kann das Fahrzeug bis zu fünfzehn Meter vorwärts oder rückwärts geradeaus manövriert werden und dabei an erkannten Hindernissen mit geringen Lenkkorrekturen vorbeifahren.

Damit der Fahrer weiß, welcher seiner Helfer gerade am Werk ist, werden jetzt sowohl auf dem Bildschirm als auch im Head-up-Display Icons angezeigt, die ihn darüber informieren. Die Bedienung aller Funktionen erfolgt ab sofort am Lenkrad. Ausprobieren kann man das alles ab Juli.