Porsche ist ein Phänomen. Was die Stuttgarter Manufaktur auch immer baut: Die betuchte Kundschaft reißt es ihr förmlich aus den Händen. Und der berühmtesten Sportwagenmarke der Welt kann offensichtlich nichts etwas anhaben. Selbst der Dieselskandal marschierte an Porsche nahezu spurlos vorbei und dass in diesem Zusammenhang mit Wolfgang Hatz der Firma sogar der langjährige Entwicklungsvorstand abhandenkam, kratzte auch niemanden so richtig.

Fakt ist, dass Porsche unter dem Dach von Volkswagen seit Jahren von Rekord zu Rekord eilt, fette Gewinne einfährt und auch 2016 mit einem Bestwert abschloss. Die weltweiten Auslieferungen stiegen um sechs Prozent auf 237.778 Fahrzeuge, wobei der Wachstumstreiber vor allem China mit einem dicken Plus von zwölf Prozent war. Das gute Geschäft auf dem inzwischen größten Einzelmarkt kaschierte die Schwäche in Russland, wo man in diesem Jahr auf eine leichte Erholung des Marktes hofft.

In Stuttgart stehen die Zeichen jedenfalls weiter auf Wachstum und die Pipeline ist gut gefüllt. So bringt Porsche in den nächsten zwölf Monaten mit dem Panamera 4 E-Hybrid, Panamera Sport Turismo, Cayenne III, Cayman GT4, 911 GT3, der 911 GTS-Familie und dem 911 GT2 RS mehr als ein halbes Dutzend neue Modelle auf den Markt, wobei sich speziell um den Top-911er ein Hype wie zuletzt beim 911 R entwickeln dürfte.

Spannung verspricht jedenfalls die Elektro-Strategie. Was mit dem Cayenne und dem Panamera auf Hybrid-Basis begann, könnte zügig auf weitere Baureihen übertragen werden und man kann davon ausgehen, dass auch die nächste 911-Generation an die Dose geht. Der erste reine Batterie-Porsche - Mission E - soll 2020 kommen, mit 600 PS und einer zumindest 500-Kilometer-Reichweite. Aber auch über einen elektrischen 718 Boxster wird intensiv nachgedacht.

Das neue grüne Gesicht von Porsche kommt Ende März auf die Straße. Mit dem 110.160-Euro-Öko-Flaggschiff Panamera 4 E-Hybrid lässt sich tatsächlich einiges an Sprit sparen, sofern man die Luxuslimousine abends für ein paar Stunden brav ans Kabel legt. Im E-Power-Modus fährt der Allrad-Panamera jedenfalls bis zu 50 Kilometer rein elektrisch, sein Vorgänger schaffte etwas mehr als die Hälfte. Verantwortlich dafür ist der Stromspeicher, in dem jetzt 50 Prozent mehr Energie stecken.

Bei der ersten Testfahrt sorgte allerdings die Software für Verwirrung, mischte sich doch bei geringer Geschwindigkeit unmotiviert und kurzfristig der Verbrenner ein, der sich sonst erst ab Tempo 140 übernimmt. Die Antwort von Porsche darauf steht noch aus. Die volle Musik macht der E-Hybrid in „Sport Plus“, wenn der 330-PS-V6 und die 136 PS-Elektromaschine anschieben, dann stürmt die edle Fuhre von 0 auf 100 km/h in 4,6 Sekunden.

Unmittelbar nach dem Öko-Panamera lässt Porsche den neuen grandiosen 911 GTS vom Stapel. Mit 450 PS zwischen dem 911 S und dem GT3 angesiedelt, fällt er durch seine breite Karosse und dem tiefen Bugspoiler auf. ,,Rennstreckentauglich“, sagt Porsche-Ikone Walter Röhrl, der sich für ein Coupé mit Allrad und Doppelkupplung entscheiden würde. GTS-Cabriolet und Targa wären auch serviert.