In den 1980ern machte man sich nicht nur mit Föhnfrisuren und Schulterpolstern gerne größer, als man war. Alles musste heroische Namen haben, nach unheimlich viel klingen. Top Gun, Rambo - die besten amerikanischen Heimatfilme versteckten ihren Kitsch perfekt hinter der glitzernden Macho-Fassade. Aber ein japanisches Coupé versprach damals nicht zu viel: Prelude bedeutet Auftakt oder Vorspiel - und Honda brachte technische Neuerungen immer zuerst in diesem Modell.

Die dritte Auflage des Prelude kam 1987 auf den Markt
Die dritte Auflage des Prelude kam 1987 auf den Markt © HONDA

Die Rolle des Klassensprechers erlangte die dritte Generation ab 1987 endgültig mit der Formensprache des unerreichten Supersportwagens Honda NSX und einer Vierradlenkung, die dem bis zu 160 PS starken Fronttriebler ein Handling bescherte, das die Konkurrenz mit den großen Namen aus Deutschland oder Italien recht sprachlos zurückließ. Umso ärgerlicher, dass den Japanern für den rollenden Kunstgriff kein glanzvollerer Name als "4WS" einfiel, das schlicht für "four-wheel steering" stand. Doch der Prelude stand nie auf große Worte, sondern tat lieber höflich seinen Dienst, ohne heroisch herumzuprotzen.