Als wäre ein Ufo beim örtlichen Renault-Händler gelandet. Ähnlich argwöhnisch beäugen die Kunden 1984 den ersten europäischen Mini-Van. Espace, Raum, versprach Renault - aber für einige sieht der Wagen mit Kunststoffkarosserie und stark geneigter Windschutzscheibe wie ein Raumschiff aus einem Science-Fiction-Streifen aus. Und dann noch die Verkäufer, die, um die Widerstandsfähigkeit des Plastiks zu beweisen, wie verrrückt gegen dagegentraten.

Alleine was man mit dem Gestühl alles anstellen kann: Die Vordersitze lassen sich um 180 Grad drehen, die hinteren zu Tischen falten oder ganz ausbauen.

 Die Vordersitze lassen sich um 180 Grad drehen, die hinteren zu Tischen falten oder ganz ausbauen
Die Vordersitze lassen sich um 180 Grad drehen, die hinteren zu Tischen falten oder ganz ausbauen © RENAULT

Philippe Guédon, technischer Leiter des Autoherstellers Matra, bringt 1978 als Souvenir aus den USA die Idee des Maxi-Vans mit und beauftragt Designer Antoine Volanis, sie auf europäisches Format zu schrumpfen. Er bietet das Konzept der Simca-Chrysler-Talbot-Gruppe (PSA) an. Doch die sehen keine Zukunft für die Mischung aus Limousine, Bus und TGV.

Mehr Mut hat da die Konkurrenz: 1982 landet das Projekt bei Renault-Chef Bernard Hanon, der die Serienentwicklung durchwinkt. Es dauert eine Weile, bis die Kunden mit dem Espace warm werden - aber dann wird er, wie wir wissen, heiß geliebt.