Unter dem Namen 40/50 hp hätte es der erste große Wurf von Henry Royce und Charles Rolls wohl nicht zu Weltruhm gebracht. Mit dem Anspruch angetreten, das beste Auto der Welt zu bauen, sollte das zwölfte Fahrzeug der Baureihe den Beweis antreten: Der Wagen war silbern lackiert, Lampen und Beschläge waren versilbert, dazu trug er ein Armaturenbrett aus Aluminium. Unter der Windschutzscheibe prangte eine Plakette mit der Aufschrift: The Silver Ghost.

Uneitel und unverwüstlich: Lawrence von Arabien mit seinem Silver Ghost
Uneitel und unverwüstlich: Lawrence von Arabien mit seinem Silver Ghost © ROLLS-ROYCE

Der Name des Wagens mit dem Kennzeichen AX-201 sollte der silbernen Rüstung, aber auch dem gespenstisch leisen Klang seines 7-Liter-Sechszylinders Rechnung tragen. Der Wagen stellte reihenweise Rekorde in Sachen Zuverlässigkeit auf und sein Ruhm sorgte dafür, dass bald jeder beim Anblick eines 40/50 hp "Silver Ghost" raunte und am Ende die ganz Baureihe so genannt wurde.

Exotisch: Ein Silver Ghost als Dienstwagen eines Maharadschas
Exotisch: Ein Silver Ghost als Dienstwagen eines Maharadschas © ROLLS-ROYCE

Heute hat AX-201 mehr als eine halbe Million Kilometer abgespult, trat im Film "Die tollkühnen Männer in ihren fliegenden Kisten" auf, wurde in den 1980ern restauriert und gelangte schließlich in den Besitz der Konkurrenz. Der berühmteste Rolls-Royce gehört Bentley.