Es war das Jahr des Sterns: 2017 fuhr Mercedes nicht nur zum siebenten Mal in Folge ein Rekordergebnis ein, sondern setzte sich als größter Premiumhersteller auch erstmals auf allen wichtigen Märkten weltweit an die Spitze - in China sogar mit einen Zuwachs von rekordverdächtigen 27,2 Prozent.

Insgesamt verkaufte die Stuttgarter Nobelmarke 2017 mit fast 2,3 Millionen Fahrzeugen knapp zehn Prozent mehr Neuwagen als im Jahr zuvor. Damit baute Mercedes im Premiumsegment den Vorsprung auf die Erzrivalen BMW und Audi noch deutlicher aus. Und auch wirtschaftlich läuft es für den Erfinder des Automobils blendend: In den ersten drei Quartalen des abgelaufenen Jahres steigerte Mercedes die Gewinnmarke auf 9,7 Prozent und verdiente 6,8 Milliarden Euro.

Dieter Zetsche steht mit diesem Ergebnis am Gipfel seiner Karriere. Der charismatische Konzernlenker mit dem markanten Walrossschnauzer, der vor elf Jahren Daimler nach dem Scheitern der Welt AG als Riesenbaustelle übernahm und zwischendurch selbst am Haken hing, brachte den Stern wieder zum Strahlen. Heute ist Zetsche eine Kultfigur, die für Erfolg steht. Doch der König von Stuttgart wird heuer im Mai 65, und sein Vertrag als Vorstandsvorsitzender läuft spätestens 2019 endgültig aus.

Das Ass bei Mercedes: Ola Källenius ist der Mann der Zukunft
Das Ass bei Mercedes: Ola Källenius ist der Mann der Zukunft © AP

Doch sein Erbe hat Zetsche in Abstimmung mit dem Aufsichtsrat offensichtlich schon geregelt. Der Plan sieht vor, den Konzern spätestens 2019 zu spalten und die Macht neu zu verteilen. Die neue Struktur sieht die Schaffung von drei eigenständigen Aktiengesellschaften für Pkw und Transporter, Trucks und Financial Services vor. Und zwar unter dem Dach einer Holding, der dann Finanzvorstand Bodo Uebber (58) vorstehen könnte.

Kurz eventuell aber auch noch Zetsche selbst, ehe er - nach zweijähriger Abkühlphase - 2021 Manfred Bischoff (75) an der Spitze des Aufsichtsrats ablösen wird. Gesetzt als Chef der Lastwagen scheint Martin Daum (58) zu sein, während bei der Sparte Pkw kein Weg an Ola Källenius vorbeiführt. Der hochgeschätzte Schwede, aktuell Entwicklungsvorstand, ist mit 48 Jahren das Ass im Haus und dürfte wohl schon heuer Mercedes-Chef werden. Källenius ist Daimlers Mann der Zukunft.