In letzter Zeit waren die Jungs von der Abteilung „Special Vehicle Operations“ bei Jaguar Land Rover ja eher für den Spaß zuständig. Wir erinnern uns an die James-Bond-Filme, wild gewordene Defender in den Tiroler Bergen und den C-X75 bei einer Verfolgungsjagd durch Rom - das hat das Team von Managing Director John Edwards auf die Räder gestellt.

Das jüngste Projekt der Truppe ist allerdings todernst. Für das Rote Kreuz haben die Briten einen Land Rover Discovery umgebaut. Seine Mission: Menschenleben retten. Unter dem Namen „Project Hero“ entstand ein Einsatzfahrzeug mit Schwerlast-Schiebeboden im Kofferraum als Arbeitsfläche, diversen Staufächern, Stromanschlüssen, Kommunikationszentrale und einer dazugehörenden Drohne.

Kommandowagen. Der umgebaute Discovery hat eine Drohne an Bord, die während der Fahrt auf dem Dach starten und landen kann
Kommandowagen. Der umgebaute Discovery hat eine Drohne an Bord, die während der Fahrt auf dem Dach starten und landen kann © JLR

Sie wird über eine Tablet-App gesteuert und zeigt den Rettern im Katastropheneinsatz die Umgebung aus der Luft, bevor sie sich auf gefährliches Terrain begeben. So können die Einsatzkräfte schneller und effektiver auf Ereignisse wie Erdrutsche, Überflutungen, Erdbeben oder Lawinen reagieren. Denn oftmals verändern die Naturkatastrophen die Landschaft, sodass Karten wertlos werden und selbst ein Discovery nicht mehr weiterkommt. Im Ernstfall kann sie dank Selbstzentrierung und Magnet-Haltetechnik sogar während der Fahrt auf dem Auto starten und landen.

Seit dem Jahr 1954 arbeitet Land Rover immer wieder mit dem Roten Kreuz zusammen, wenn es um Spezialfahrzeuge geht. Im Sommer übernimmt die österreichische Organisation „Project Hero“, um ihn auf Herz und Nieren zu testen. Der Discovery wird zwölf Monate lang im Trainingszentrum am Erzberg in der Steiermark sowie in Wien zum Einsatz kommen.