Jetzt ist Schluss damit, dass sich Fans der Tuningschmiede aus Affalterbach immer mit nur zwei Türen zufrieden geben müssen. Erstmals führt AMG bei einem richtig alltagstauglichen Modell Regie und streckt den AMG GT zum viertürigen Coupé. Die Frontansicht mit langer Motorhaube und zwei Powerdomes lässt keinen Zweifel an der Familienzugehörigkeit. Mit rahmenlosen Seitenscheiben und einer flachen, weit nach hinten geneigten Windschutzscheibe werden Elemente der klassischen Coupé-Architektur zitiert. Extrem schmale LED-Heckleuchten definieren die typische Ladekantenlinie, der mehrstufig ausfahrbare Heckflügel ist ein wichtiger Baustein der aktiven Aerodynamik.

So viel zur Optik, jetzt zur Sache: Der 4-Liter-V8-Biturbobenziner liefert GT 63 S 639 PS und ein maximales Drehmoment von 900 Newtonmetern, das über ein breites Drehzahlband von 2500 bis 4500 U/min zur Verfügung steht. Die Beschleunigung des Topmodells von 0 auf 100 km/h liegt bei 3,2 Sekunden, die Höchstgeschwindigkeit bei 315 km/h. Im GT 63 stellt der V8 585 PS und 800 Newtonmeter auf die Räder und ist nur zwei Zehntel und fünf km/h langsamer. Mit dem Blick auf den Verbrauch kann der Achtzylinder auch segeln (also den Motor vom Antriebsstrang abkoppeln) und im Teillastbereich vier Zylinder lahm legen.

Als GT 53 geht der Viertürer mit einem Reihensechszylinder mit drei Litern Hubraum ans Werk. Dem 435 PS starken Aggregat greift der „EQ Boost Startergenerator“ über das 48-Volt-Bordnetz mit bis zu 16 kW (22 PS) Leistung und 250 Newtonmeter Drehmoment unter die Arme. Gemeinsam sind sie für einen Sprint in 4,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h und 285 km/h Topspeed gut. Verwaltet wird das Ganze von einer Neun-Gang-Automatik, Hinterachslenkung, Sperrdifferenzial an der Hinterachse und Allradantrieb. Bei Aktivierung des Fahrprogramms „Drift Mode“ wird der Luxusliner somit zum reinen Hecktriebler.

Im Innenraum dominieren beleuchtete Luftdüsen in Turbinenoptik, zwei hochauflösende, je 12,3 Zoll große Displays bilden das Widescreen-Cockpit, aber das hervorstechende Merkmal ist die Mittelkonsole im stilisierten V8-Design, auf der kapazitive Schalter sitzen. Über diese Näherungsschalter lassen sich Rückfahrkamera, Navigation, Radio, Media, Telefon und Fahrzeugeinstellungen bedienen.

Nähert sich der Finger der Schaltfläche mit minimalem Abstand, leuchtet das entsprechende Symbol direkt in der Headunit auf und wählt den Menüpunkt vor. Durch Drücken wird die entsprechende Funktion letztendlich aktiviert. Der Fahrer muss den Blick nicht abwenden, denn der entsprechende Menüpunkt wird gleichzeitig im Multifunktionsdisplay des Widescreen-Cockpits angezeigt, was für ein Plus an Sicherheit sorgt.

Bis zu fünf Personen können in diesem AMG GT Platz nehmen und auch darüber hinaus hat er durchaus praktische Talente wie eine umklappbare Rückbank. Das Kofferraumvolumen von 395 Litern wird durch weitere rund 60 Liter unter dem Kofferraumboden ergänzt. Bei umgeklappten Lehnen beträgt das Volumen bis zu 1324 Liter. Und dann gibt es da noch eine Weltpremiere: Erstmals gibt es einen eigenen Raumduft für ein AMG-Fahrzeug. Passend zum Spirit der Performance-Marke handelt es sich um eine ansprechende, sportliche Duftnote.

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