Also da ist ja jemand kaum wiederzuerkennen – und das war wohl auch der Sinn der Sache, wenn man frischen Wind in das traditionelle D-Segment der Limousinen bringen will, das in Europa seit vier Jahren stagniert. Davor ging es mehr als ein Jahrzehnt mit den Zulassungszahlen bergab. Insbesondere die SUV knabbern dem angegrauten Stufenheck die Kunden weg. Deshalb ist der neue Peugeot 508 auch keine klassische viertürige Limousine mehr, sondern mit einem Fastback und coupéhafter Linie wesentlich schnittiger unterwegs. Und das nicht nur, weil er nur mehr knapp 1,4 Meter hoch ist.

Da wären zum Beispiel die hochkant gestaltete Signatur der Tagfahrlichter, die die Scheinwerfer einrahmen (beides LED), die ziemlich unübersehbar ist. Die schmalen Glasflächen heben die schlanke Silhouette der 4,75 Meter langen Limousine hervor und bringen die rahmenlosen Türen zur Geltung. Im Heck steckt eines der besonders originellen Merkmale des 508: Die geschickt kaschierte Heckklappe bietet komfortablen Zugang zum Kofferraum mit einem Gesamtvolumen von 487 Litern.

Wie wir es bereits von 208 bis 5008 kennen, bekommt nun auch das Flaggschiff Peugeots i-Cockpit verpasst, zu dem das kompakte Lenkrad, ein kapazitiver 8- oder 10-Zoll-Touchscreen und die 12,3 Zoll große Digitalanzeige zählen, die man beliebig konfigurieren kann. Die feschen sieben Toggle Switches in Klavierlack sind in der Mitte des Armaturenbretts angeordnet und steuern wichtige Funktionen quasi per Kurzwahl an. Viele Ablagen (bis 32 Liter) sind im Innenraum verteilt. Das Panorama-Schiebedach fährt nach außen auf und lässt viel Licht herein.

Mit dem System „Amplify“ stellt sich das Auto auf die Stimmung des Fahrers ein – oder zumindest zwei, und zwar „Boost“ zum Beleben und „Relax“ zum Entspannen. Die Augen spricht die wählbare Intensität der Beleuchtung und der Bildschirmfarbe an, die Ohren die Parameter zur Einstellung der Musik und den Tastsinn die Mehrpunkt-Massage der Sitze. „Amplify“ bietet auch den Zugriff auf die Auswahl der Fahrmodi (Eco/Sport/Komfort/Normal). Ist das Fahrzeug mit der aktiven Federung ausgestattet, kommt die Dämpfersteuerung hinzu.

Zum Marktstart im Oktober tritt der 1,6-Liter-Benziner in Kombination mit dem neuen Achtgang-Automatikgetriebe in den Leistungsstufen mit 180 oder 225 PS an. Letztere Motorisierung ist der GT-Version vorbehalten. Der Diesel mit 1,5 Litern Hubraum hat 130 PS und ist wahlweise von Hand oder automatisch geschalten. Der 2-Liter-Selbstzünder klotzt mit 160 oder 180 PS.

Und dann wäre da natürlich noch das ellenlange Kapitel elektronischer Assistenten, in dem das Nachtsichtsystem „Night Vision“ besonders hervorgehoben werden muss. Dank einer Infrarot-Kamera erkennt es Lebewesen, die sich nachts oder bei eingeschränkter Sicht in einer Entfernung von bis zu 200 bis 250 Metern im Bereich vor dem Fahrzeug befinden und blendet sie im Kombiinstrument ein.

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