Wegen seines hohen Wertverlusts bekommt man den VW Phaeton auf dem Gebrauchtwagenmarkt zu günstigen Preisen: Mehr Luxus fürs Geld geht kaum. Technisch eng mit der zweiten A8-Generation verwandt, sollte den Phaeton nicht eine sportliche Note auszeichnen, kein extravagantes Äußeres und schon gar keine Effekthascherei. Perfektion war das Stichwort, was sich man an Details wie der zugfreien Klimaanlage sehen kann. Allein das aristokratische Surren, wenn sich die Blenden der Lüftungsdüsen automatisch öffnen oder schließen, zeigt, dass dieser VW so gut wie möglich konstruiert wurde.

Das Interieur ist edel und hochwertig verarbeitet
Das Interieur ist edel und hochwertig verarbeitet © VOLKSWAGEN

Dieser fast schon irrwitzige Zugang zieht sich durch die gesamte Konstruktion. Die serienmäßge Luftfederung ist immer der Klügere und gibt selbst beim dümmsten Schlagloch nach, der Allradantrieb lässt keine Diskussion offen, ob man aus der verschneiten Einfahrt raus kommt oder nicht. 2007 bekam der Phaeton Bi-Xenon-Licht und einen Abstandsregeltempomaten, 2008 eine Rückfahrkamera und ein verbessertes Navigationssystem. 2010 folgte dann der große Umbau. Neue Front, modifiziertes Heck, dazu aktuelle Assistenzsysteme wie Verkehrszeichenerkennung oder Fernlichtautomatik frischten die Technik auf, so weit es mit der alten Elektronik-Plattform noch irgendwie möglich war.

Der VW verfügte serienmäßig über ein Luftfahrwerk
Der VW verfügte serienmäßig über ein Luftfahrwerk © VOLKSWAGEN

Nie verstecken musste er sich beim Platzangebot. Schon die Kurzversion ließ – je nach Sitzbestückung - vier oder fünf Insassen in beiden Reihen auf bequemem Gestühl vorzüglich reisen. Die um zwölf Zentimeter längere Stretch-Version war zwar nicht wirklich nötig, aber einfach beeindruckend. Die bis zu 2,5 Tonnen (ein A8 war um rund 400 Kilo leichter) fordern ihren Tribut, rot glühende Bremsscheiben sind keine Seltenheit. Mit ein Grund, warum der W12 ab 2008 über Keramik-Bremsscheiben verfügte.

2011 bekam der Phaeton eine neue Front
2011 bekam der Phaeton eine neue Front © VOLKSWAGEN

Über den Bauzeitraum waren benzinerseitig drei V6 (3, 3,2 und 3,6 Liter; 250 bis 280 PS) sowie ein 4,2-Liter-V8 (335 PS) und ein W12 (420/450 PS) zu haben. Bei den Dieseln gab es einen V6 (225/233/240/245 PS) und einen V10-TDI (313 PS).

Der Phaeton gilt dank hochwertiger Komponenten zwar als echter Mängelzwerg, wenn aber mal etwas zu reparieren ist, geht das dafür ins Geld. Schon deswegen ist ein vollständiges Serviceheft die wichtigste Zutat eines gebrauchten Exemplars, denn das Automatikgetriebe und die Luftfederung sind zwar äußerst langlebig, aber nur bei standesgemäßer Wartung.

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