Seine auf die Räder gestellten Geistesblitze sind üblicherweise einer der unterhaltsamen Fixpunkte auf dem Genfer Autosalon im März. Aber schon im heurigen Jahr hat Frank M. Rinderknecht, Boss der Schweizer Ideenschmiede Rinspeed, erstmals die Consumer-Electronics-Messe CES in Las Vegas als Bühne für seine Studie Ʃtos gewählt. Und der Show in Nevada bleibt der Eidgenosse als Premierenort treu. Die Wüstenstadt hat ihn sogar zu seinem neuen Konzeptauto inspiriert: dem Oasis.

Mit dem selbstfahrenden E-Mobil für Stadt und Umland setzt er – quasi als Rufer in der Wüste – ein lautes Ausrufezeichen gegen die Idee vom Großstadtdschungel, in dem man ohne tonnenschwere SUVs nicht überleben kann. Oasis ist der klare Gegenentwurf zum martialischen Auftritt auf dem urbanen Asphalt. Der zweisitzige Flitzer sieht mit seinen großen Glasflächen und verkleideten Vorderrädern ziemlich futuristisch aus. Wie der trendige Kumpel von Starwars-Ikone R2D2. Gemeinsam haben beide, dass sie sich auf ihren Rädern fast auf der Stelle drehen können.

Im Innenraum entsteht ein neuer Lebensraum mit modernem Wohnzimmer-Ambiente: Sessel, Sideboard, TV und natürlich multifunktionales Lenkrad. Die Windschutzscheibe dient als Screen für Virtual- wie auch Augmented Reality.

Rinspeed-Boss Rinderknecht hat den Wagen so konzipiert und ausgestattet, dass alle denkbaren Optionen offen sind in einer Gesellschaft, die bereit ist, Güter sinnvoll zu teilen. Oasis kann morgens als Commuter- oder Einkaufswagen dienen, nachmittags als „Micro-Delivery-Vehicle“ für den urbanen Paketdienst, und abends bei der Heimfahrt als Pizza-Taxi. Möglich wird dies durch eine clevere, codegeschützte „Schublade“ im Heck, die je nach Bedarf auch gekühlt oder beheizt werden kann.

Der Name Oasis darf aber gerne auch wörtlich genommen werden: Unterhalb der Windschutzscheibe hat der kreative Eidgenosse für die Aufzucht von Blumen oder auch Radieschen eine kleine Grünfläche angelegt. Sozusagen „Urban Gardening“ auf Rädern.