Vom radikalen Umbruch ist der Autohandel nicht ausgenommen. Auf Käufer in oft schmucklosen Schauräumen zu warten, war gestern. Die fortschreitende Digitalisierung und die damit verbundenen Kundenbedürfnisse zwingen die Branche, neue Wege und Formate zu suchen, um den Verkauf auf Touren zu bringen.

Und was in amerikanischen Hotspots oder Shoppingmalls schon seit längerer Zeit von Tesla, Hyundai & Co. praktiziert wird, kommt jetzt auch in Europa in Mode. Autobauer wie Mercedes oder Opel haben begonnen, den realen Kontakt mit der potenziellen Kundschaft in trendigen Metropolen, hippen Stadtvierteln oder hochfrequentierten Einkaufszentren zu pflegen.

Opels CAYU-Store im Stuttgarter Einkaufszentrum Milaneo
Opels CAYU-Store im Stuttgarter Einkaufszentrum Milaneo © OPEL

Verfolgen die Stuttgarter Sterndeuter mit ihren Mercedes-me-Stores in Hamburg, Moskau, Tokio oder Peking ein Bistro-Bar-Lounge-Autohaus-Konzept, das vorrangig Lebensart vermitteln und die Marke nahbar machen soll, will Opel mit seinem stylishen Cayu-Store (Cayu steht als Abkürzung für ,,Car for you“) in großen Einkaufszentren gleich die Einkaufslaune von vorrangig jungen Leuten nutzen. In einem Riesensofa lümmelnd, lässt sich dort in aller Ruhe der Traum-Opel digital konfigurieren, aber auch gleich ein Leasing-Angebot besprechen – und zuletzt steht in der Parkgarage das Modell zur Probefahrt bereit.

Der erste Cayu-Store von Opel befindet sich im Stuttgarter Shoppingcenter Milano, Tesla eröffnete in Hamburg seinen ersten Store in einem deutschen Einkaufszentrum. Die US-Kultmarke stellt sich weltweit mit Dutzenden Stores in Szene-Metropolen zur Schau: von Miami bis Barcelona.