Wir müssen aufhören, die Fast & Furious-Reihe in einem falschen Licht zu sehen. Diese Filme sind kompetent. Und sie gaben uns die letzten 16 (!) Jahre unerreichte Expertentipps, wie man sicher und dennoch schnell in Downtown Los Angeles und den Rest der Welt durchs Leben kommt. Etwa dass man nur in den zehn Sekunden, die ein Straßenrennen dauert, wirklich frei ist. Dass man die Kolbenringe verbläst, wenn man zu viel Gas gibt, oder sich im schlimmsten Fall sogar die Vernietung des Bodenblechs lösen kann. Dass es egal ist, ob man einen Inch oder eine Meile Vorsprung hat – gewonnen ist gewonnen. Dass die US-Versionen japanischer Sportwagen sechzehn Vorwärtsgänge haben, und dass Autos explodieren, wenn man nur laut genug „NOOOOS“ schreit. Wertvolle Erkenntnisse, die zeigen, wie tief und dennoch spielerisch der sozialkritische Hintergrund eingebettet werden konnte. Die Jungs wissen einfach, wo’s lang geht.

Wobei die wichtigste Lebensweisheit eine völlig andere ist: Nämlich dass ohne ein Tischgebet nie, wirklich nie im Leben mit dem Essen begonnen werden darf, auch wenn man gerade eine ganze Ladung Metamphetamine einem mexikanischem Drogenkartell abgeluchst hat. Denn das wichtigste ist immer die Familie, klärt uns Hauptdarsteller Vin Diesel im neuesten Teaser-Video auf, der nicht nur einen kleinen Ausblick auf den achten Teil dieser Filmreihe gibt, der „The Fate of the Furious“ heißt.

Und in entsprechender Manier geht es auch in Teil acht zur Sache, der im Sommer 2017 in die Kinos kommen soll: Kuba und Island stehen dieses mal auf dem Programm, auf einer Jagd, bei der man mittlerweile nicht mehr so genau weiß, um was es eigentlich geht. Oder wer das alles eigentlich ausgelöst hat. Denn jedes mal tauchen neue Gesichter auf – diesmal sind Charlize Theron, Michelle Rodriguez, Kurt Russel und Jason Statham dabei –, Bösewichte werden zu Verbündeten, Tote leben wieder und im Zweifelsfall dreht man für die nächste Folge einfach die Zeit zurück, damit bestimmte Charaktere noch einmal mitspielen dürfen.

Aber wer hier mit Logik anfängt, hat diese Filme nicht verstanden. Solange alles explodiert, verspoilerte und verbreiterte Sportwagen mit 16-Gang-Getriebe durch die Gegend düsen und Vin Diesel im Ruderleiberl und mit silberner Halskette auftritt, ist die Welt zumindest für zehn Sekunden wieder in Ordnung. Zumindest solange keiner „NOOOOOS“ schreit.