Nach dem Insolvenzverfahren von General Motors hat das zum Auffangen der Schuldenlast gegründete Unternehmen Motors Liquidation erstmals seine Finanzen offengelegt. In einer Eingabe bei der Börsenaufsicht (SEC) erklärte diese im Juli gebildete "Old GM" am Donnerstag (Ortszeit), dass sie über Vermögenswerte von 1,5 Milliarden Dollar verfüge und 35 Milliarden Dollar an Verbindlichkeiten habe.

Im dritten Quartal fielen Verluste von 100 Millionen Dollar an, wobei die Motors Liquidation lediglich Einnahmen von 60.000 Dollar aus dem Verkauf von Vermögenswerten erzielte. Obwohl das Unternehmen möglichst bald abgewickelt werden soll, fallen noch erhebliche Personalkosten für Buchhalter, Computerexperten und Fachkräfte für die Wartung von Gebäuden an.

Verluste zahlt Steuerzahler

Der Insolvenzexperte John Pottow von der University of Michigan Law School sagte, die Verluste von Motors Liquidation müssten vom Finanzministerium übernommen und damit letztlich vom Steuerzahler beglichen werden. Die geplante Liquidierung der "Old GM" werde dadurch erschwert, dass Immobilien in einem schlechten Marktumfeld verkauft werden müssten. Viele Gläubiger müssten damit rechnen, dass sie weniger als drei Prozent ihrer Forderungen erhielten, sagte Pottow.

Die aus der Insolvenz hervorgegangene "New GM", die weiterhin Muttergesellschaft von Opel ist, gehört mehrheitlich dem Staat. Sie wird bisher nicht an der Börse notiert - im Unterschied zur Motors Liquidation, deren Papiere rege gehandelt werden. Der Börsenkurs lag am Donnerstag bei 58 Cents.